In Europa scheint ja, wegen des Viruses, zur Zeit wahnsinnig viel abzugehen. Hier hat sich in den letzten zwei Wochen diesbezüglich wenig verändert. Im Gegenteil: Ich habe sogar das Gefühl, die Masken werden nach und nach abgelegt. Was allerdings passieren könnte, ist, dass das Semester hier an der Chiba U komplett umstrukturiert werden muss. Niemand weiß, ob Olympia stattfindet. Außerdem wird gemunkelt, dass der Semesterbeginn verschoben wird.
Es kann ja scheinbar auch niemand abschätzen, wie sich das in den nächsten Wochen entwickelt. In China scheint langsam eine positive Entwicklung zu sein. Nur wer weiß, welche Zahlen überhaupt stimmen.
Jedenfalls sind die amerikanischen Studenten (Ich glaube komplett) abgereist. Hier rechnet auch niemand damit, dass in den nächsten Tagen/Wochen noch Internationals ankommen werden. Das Bedeutet, dass wir hier super wenige sind. Das Wohnheim ist auch enorm leer. Das kann natürlich cool sein, wenn dadurch auch engere soziale Kontakte mit den Japanern möglich werden, oder der Sprachkurs wenig Teilnehmer hat, etc.. Die Befürchtung, die noch ganz leise im Hintergrund schlummert, der Rückruf aus Deutschland. → Wer weiß, die Welt spielt ja komplett verrückt.
Also: Ich hoffe, in Europa geht es allen soweit gut und ihr fühlt euch sicher. Ich fühl mich aus der Ferne tatsächlich etwas ohnmächtig, weil ich so gar nicht einschätzen kann, wie die Lage wirklich ist. Ich kriege schließlich nur oberflächliche Nachrichten mit. Ich fühle mich hier sonst auf alle Fälle sehr sicher und wohl. Oder wie mein Bier das hier ausdrückt: Enjoy rich taste in relaxing time.
So.
Hier wird mir dann doch von allen Seiten abgeraten, im Moment viel zu reisen. Allerdings ist gestern ein kleiner Funken Hoffnung entfacht, doch noch in den Schnee zu kommen. Wird sich vielleicht im Laufe des Tages klären.
Was mache ich nun mit meiner freien Zeit? Gut, KitKats ausprobieren und viel essen. Wahnsinnig viel essen. Ich befürchte ich komme dick wieder – wär irgendwie witzig.
Sonst sitze ich viel in der Uni und lerne Vokabeln, übersetze One Piece, albere rum, oder wie gestern leicht katern. Dann hab ich mich gestern mit dem Laborleiter zusammengesetzt und überlegt, was man so machen könnte. Er selber arbeitet zur Zeit viel mit AIs und ich habe Interessiere an Typografie. Das wollen wir jetzt verbinden.
Wir wollen eine AI entwickeln, die verschiedene Schriften analysiert, und anschließend in der Lage ist, neue Schriften zu generieren, die komplett funktionieren.
Ich habe vor in Köln nachzufragen, ob es Profs gäbe, die dieses Projekt aus der Ferne betreuen würden. Wenn nicht, habe ich am Ende hoffentlich ein interessantes Tool im Portfolio. Und wenn doch, dann könnte ich das (ganz vielleicht) als Zwischenprüfung/Intermediate anrechnen lassen.