State of Emergency

Gestern hat Japans Prime Minister Chiba und sechs andere Präfekturen von heute an zum State of Emergency ernannt. Die Chiba University hat gestern direkt darauf reagiert und wird von Morgen an den Campus schließen. Der Campus soll dann bis zum Semesterbeginn am 7.5. zu bleiben.
Dieses “Schließen” ist allerdings etwas halbherzig. Es funktioniert so, dass man weiterhin die Räumlichkeiten nutzen darf, wenn man die Erlaubnis, von einem Professor hat.

Für mich bedeutet das, ich hoffe, dass mein Projekt anerkannt wird und ich die Erlaubnis bekomme, mich weiterhin hier an dem Schreibtisch aufzuhalten. Seit gestern ist unser Projekt auch so weit fortgeschritten, dass ich die Rechenleistung aus dem Labor benötige um weiter zu kommen.

Die KISD hat nun beschlossen, das gesamte kommende Semester online abzuhalten. Projekte werden dort derzeit umstrukturiert und geeignete online Portale werden erschlossen. Offenbar gibt es derzeit Probleme mit Zoom und Skype?!

Ich werde, für den Fall, dass in Japan in nächster Zeit nicht viel passiert, die Möglichkeit anfragen, vielleicht aus Japan heraus an online-Projekten der KISD teilzunehmen.

Ansonsten habe ich jetzt ein hervorragend funktionierendes Fahrrad. Das ist Wahrscheinlich sogar besser als das in Deutschland. Zur Not muss ich in den Nächsten Wochen die Umgebung mit dem Fahrrad erkunden.

Insights

Flur zum lab

Eigentlich gibt es nicht viel zu erzählen, aber es ist ja grade alles etwas undurchsichtig und seltsam. Hier wird wohl morgen entschieden, ob der Semesterbeginn verschoben wird. Olympia soll nach wie vor stattfinden, obwohl einer der Präsidenten scheinbar positiv auf covid-19 getestet wurde. Außerdem will Japan wohl neu ankommende Ausländer erst mal 2 Wochen in Quarantäne stecken. Noch wird hier aber nicht von Ausgangssperren oder Ähnlichem gesprochen. In so einem Falle würde ich darüber nachdenken ganz vielleicht für diese Zeit in ‘nen Flieger zu steigen. Die KISD hat ne Mail an alle im Ausland sitzenden KISDies geschrieben, wie es uns geht, wie die Lage ist und, dass sich bestimmt Wege finden lassen würden, wenn wir zurück wollen würden.

Gebäude 1

Wir gehen nachher mit ein paar Leuten in ein Izakaya – eine Japanische Bar in der man isst und trinkt. Irgendwie fühlt man sich nicht wirklich bedroht. Vielleicht ändert sich das aber auch noch in den nächsten Tagen.

Sonst gehen die ersten Knospen auf und die jüngeren Bäume stehen schon in Blüte (keine Ahnung, ob die jünger sind oder ‘ne andere Art).

Kirsche

Wegen des Projekts, hab ich mal an die KISD geschrieben. Ich kann hier ein Projekt verfolgen und mir das anschließend anrechnen lassen. Ich brauche nur noch einen Prof in Köln, der das “betreut”.

Wir haben hier die ersten Paper gelesen und uns eine erste Ordnung verschafft und wollen schnellstmöglich beginnen. Dazu dann in Zukunft aber eher in einem abgesonderten Blog mehr, den ich auch für die eigene Doku nutzen werde.

Pandemie und Freizeit

In Europa scheint ja, wegen des Viruses, zur Zeit wahnsinnig viel abzugehen. Hier hat sich in den letzten zwei Wochen diesbezüglich wenig verändert. Im Gegenteil: Ich habe sogar das Gefühl, die Masken werden nach und nach abgelegt. Was allerdings passieren könnte, ist, dass das Semester hier an der Chiba U komplett umstrukturiert werden muss. Niemand weiß, ob Olympia stattfindet. Außerdem wird gemunkelt, dass der Semesterbeginn verschoben wird.

Es kann ja scheinbar auch niemand abschätzen, wie sich das in den nächsten Wochen entwickelt. In China scheint langsam eine positive Entwicklung zu sein. Nur wer weiß, welche Zahlen überhaupt stimmen.

Jedenfalls sind die amerikanischen Studenten (Ich glaube komplett) abgereist. Hier rechnet auch niemand damit, dass in den nächsten Tagen/Wochen noch Internationals ankommen werden. Das Bedeutet, dass wir hier super wenige sind. Das Wohnheim ist auch enorm leer. Das kann natürlich cool sein, wenn dadurch auch engere soziale Kontakte mit den Japanern möglich werden, oder der Sprachkurs wenig Teilnehmer hat, etc.. Die Befürchtung, die noch ganz leise im Hintergrund schlummert, der Rückruf aus Deutschland. → Wer weiß, die Welt spielt ja komplett verrückt.

Also: Ich hoffe, in Europa geht es allen soweit gut und ihr fühlt euch sicher. Ich fühl mich aus der Ferne tatsächlich etwas ohnmächtig, weil ich so gar nicht einschätzen kann, wie die Lage wirklich ist. Ich kriege schließlich nur oberflächliche Nachrichten mit. Ich fühle mich hier sonst auf alle Fälle sehr sicher und wohl. Oder wie mein Bier das hier ausdrückt: Enjoy rich taste in relaxing time.

irgendwie passend

So.

nach dem bier (und anderen)

Hier wird mir dann doch von allen Seiten abgeraten, im Moment viel zu reisen. Allerdings ist gestern ein kleiner Funken Hoffnung entfacht, doch noch in den Schnee zu kommen. Wird sich vielleicht im Laufe des Tages klären.

Was mache ich nun mit meiner freien Zeit? Gut, KitKats ausprobieren und viel essen. Wahnsinnig viel essen. Ich befürchte ich komme dick wieder – wär irgendwie witzig.

nattsu & kuranberii (Kirschblüten桜-Themed)

Sonst sitze ich viel in der Uni und lerne Vokabeln, übersetze One Piece, albere rum, oder wie gestern leicht katern. Dann hab ich mich gestern mit dem Laborleiter zusammengesetzt und überlegt, was man so machen könnte. Er selber arbeitet zur Zeit viel mit AIs und ich habe Interessiere an Typografie. Das wollen wir jetzt verbinden.

Wir wollen eine AI entwickeln, die verschiedene Schriften analysiert, und anschließend in der Lage ist, neue Schriften zu generieren, die komplett funktionieren.

Gedankenstütze

Ich habe vor in Köln nachzufragen, ob es Profs gäbe, die dieses Projekt aus der Ferne betreuen würden. Wenn nicht, habe ich am Ende hoffentlich ein interessantes Tool im Portfolio. Und wenn doch, dann könnte ich das (ganz vielleicht) als Zwischenprüfung/Intermediate anrechnen lassen.