Tag 3

Heute war es durchgehend am regnen und eigentlich saß ich nur in irgendwelchen Behörden fest, deshalb hab ich leider kaum Fotos gemacht. Und keins davon lohnt sich groß zu zeigen.

Ich war im Rathaus der Stadt und habe mich angemeldet, und irgendwie bin ich jetzt hier auch anteilig Kranken versichert, wenn ich das richtig verstanden habe. Mir wurde gesagt, die übernehmen 70% der Kosten ärztlicher Versorgung, falls etwas anfällt. Außerdem habe ich einen Stempel in meinem japanischen Pass bekommen.

Für das Stipendium, das ich bekommen werde, musste ich noch ein Bankaccount eröffnen, dafür kam aber jemand von der Uni mit, um mir bei den Formularen zu helfen.

Anschließend habe ich mich noch mit einem der Profs zusammen gesetzt und über das kommende Semester gesprochen. Ich muss scheinbar ein bis zwei Projekte belegen, zwei Vorlesungsreihen besuchen und kann, wenn ich will, noch Kurse und Workshops belegen. Also genau wie Zuhause.

Wenn ich an der Uni den Japanischkurs belegen möchte, sollte ich in der ersten Aprilwoche möglichst schnell mit der Anmeldung sein, die Plätze sind wohl knapp. In der Uni hab ich dann den ersten Kontakt zu Kommilitonen gehabt, die mir einige Tipps gegeben haben. Ich solle die Tage mal nach Tokyo, Akihabara fahren und dort ne Sim Karte für Internet organisieren, außerdem komme ich da wohl günstig an Reiskocher und Wasserkocher. Dann fehlt mir eigentlich nur noch ne Pfanne und ich kann auch mal kochen. Wobei die Precooked Gerichte in den Supermärkten ziemlich großartig sind.

ハロー ワールド

Hello World

Nach gewöhnlichen vierzehn Stunden Schlaf mal aufgestanden. Draußen war das beste Wetter um die Gegend zu erkunden: 16 Grad und Sonne. Google Maps auf – Karte von Konakadai und Inage Ward runtergeladen – schnell geduscht – und los! Wobei mir doch einfiel, dass ich mich heute an der Chiba U melden wollte. Gut, dann schau ich mir den zukünftigen Uniweg mal an. Kamera und Büggel geschultert, schnell die Papiere eingesteckt und los. Maske? Zurück – Maske anziehen – Und los.

Auf dem Weg habe ich mir noch den zweiten größeren Supermarkt in der Umgebung angeschaut. Irgendwie gibt es auch dort nur normale KitKat. Ich suche aber welche in grün (Wasabi, oder Matcha, oder so – muss es doch geben). Nachdem ich dort ein paar Dinge gefunden habe, bin ich weiter zum Campus.

Basti unter 'nem Baum
Casual im Park vor dem Campus

Im Engineering Administration Office begann nun die epische Questreihe der Anmeldung:

Die Dame am Schalter war unglaublich freundlich und hilfsbereit. Hat sich voll viel mühe gegeben, Englisch mit mir zu sprechen. Ich sollte noch ein paar Passbilder machen. Am anderen Ende des Parks, sollte ein Automat stehen und in der Nähe des Bahnhofs (irgendwo dahinter) ist das Post Office, bei dem ich ein Formular ausfüllen und eine kleine Gebühr zahlen soll. Fühlt sich an wie Questen, ohne den Questtext gelesen zu haben – oft gemacht: Kann ich.

Bei meiner Rückkehr konnte man richtig sehen, wie sie sich freute, dass ich das geschafft habe. Sie hatte scheinbar ein sehr schlechtes Gewissen, dass sie mir den Weg nicht gezeigt hat.

Als Questbelohnung bekam ich meinen Studentenausweis und einen Umschlag mit Materialien. Als nächstes sollte ich meine Kontaktperson an der Chiba U treffen. Diesmal kam die nette Frau aus ihrem Büro und begleitete mich über den Campus zum Design-Gebäude, bis hin zu dem nächsten Büro. Dort traf ich diejenige, mit der ich im letzten halben Jahr viel Emailkontakt hatte. Wir unterhielten uns etwas und sie gab mir die Folgequest für morgen. Ich soll zum Rathaus und mich als Bürger Japans anmelden. Morgen soll ich auch wieder an die Uni kommen um mit meinem Prof über meinen Studienverlauf zu quatschen.

Auf dem Heimweg habe ich mich natürlich nicht auf dem Campus verlaufen und eine extra Runde gedreht.

Zuhause dann mal Fotos von meinem Kämmerchen gemacht: